Aufruf zu den dezentralen Aktionstagen 5. und 6. Februar 2013
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Seit nun mehr als 20 Jahren sitzt der anarchistische Gefangene Marco Camenisch in den Schweizer Knästen. In den 70ern und 80ern nahm er an den militanten Kämpfen der Anti-Atombewegung teil. Das erste Mal wurde er 1981 verhaftet. Nach dem Ausbruch aus dem Lager Regensdorf wurde er 1989 in Italien eingeknastet. 2002 lieferten ihn die italienischen Staatsschergen an die Schweiz aus. 2012 hat er zwei Drittel seiner Haftstrafe abgesessen. Die in der Schweiz übliche Praxis ist, dass die Gefangenen bei sogenannt guter Führung nach zwei Dritteln auf Bewährung aus dem Knast entlassen werden. Da Marco jedoch seine Kämpfe auch im Knast weiterführt und seine Feindschaft mit dem herrschenden System und seine grünanarchistischen Perspektiven weiterlebt, wird seine Freilassung verweigert.
Marco ist nur einer unter vielen. Es sind weltweit Menschen eingekerkert, die sich von diesen ausbeuterischen Herrschaftsverhältnissen nicht unterdrücken lassen und für ihre Ideen weiterkämpfen. Auch die Gefangenen sind nur ein kleiner Teil. Überall kämpfen Leute gegen die Unterdrückung durch die Autoritäten und ihre Institutionen auch ausserhalb der Mauern. Neben den alltäglichen Kämpfen ist es wichtig, unsere GefährtInnen hinter den Mauern nicht zu vergessen und nicht verrotten zu lassen.
Knäste sind ein Ausdruck einer Gesellschaft die auf Unterdrückung und Ausbeutung basiert. Individuen, die sich der herrschenden Ordnung widersetzten, werden weggesperrt zunehmend als psychisch krank abgestempelt. Die Verwahrung ist das geeignete Instrument, das den Herrschenden die Möglichkeit verschafft, sich der widerständigen Menschen zu entledigen und trotzdem ihre heuchlerische Rechtsstaatlichkeit aufrecht zu erhalten.
Lassen wir uns von ihren Drohungen und Repressionsapparaten nicht einschüchtern!
Für uns ist klar, Freiheit wird erkämpft! Sie kann nicht als Forderung an den Staat gestellt werden!